- Moloch
- Mo|loch 〈a. [
mɔ̣-] m. 1〉
1. 〈sinnbildl. für〉 das Unersättliche, unersättl. Macht2. 〈fig.〉 riesiges, unbeherrschbares Gebilde, das alles um sich herum zu verschlingen droht3. 〈Zool.〉 austral. Agame mit krötenähnlichem Leib u. rundem, kurzem Schwanz, der ganze Körper ist mit großen, starken Stacheln besetzt, harmlos, ungiftig, Ameisenfresser: Moloch horridus● der \Moloch Berlin 〈fig.〉; der \Moloch der Bürokratie 〈fig.〉 [nach dem durch Menschenopfer verehrten altsemit. Gott]* * *
Mo|loch [auch: 'mɔlɔx ], der; -s, -e [nach der Bez. für ein Opfer, bes. Kinderopfer, bei den Puniern u. im A. T., griech. molóch, hebr. molęk̲, die als Name eines Gottes missdeutet wurde, seit dem 17. Jh. appellativisch gebraucht] (geh.):grausame Macht, die immer wieder neue Opfer fordert u. alles zu verschlingen droht:der M. Krieg.* * *
IMoloch,griechische Umschreibung des hebräischen Mọlek, vermutlich abgeleitet aus der kanaanäischen Gottesbezeichnung »mlk« (»König«), in der Bibel (2. Könige 23, 10) ein heidnischer Gott, dem Kinder durch Feuertod geopfert wurden. Eine Opferstätte (Tophet) des auch in Israel noch verbreiteten Kinderopfers (2. Könige 16, 3) befand sich im Hinnomtal südlich von Jerusalem (Gehenna). Die Propheten verurteilten den Kult (Jeremia 7, 31 f.). Tophets sind auch aus punischen und anderen Städten bekannt, v. a. das Tophet von Karthago. Dort wurde das Opfer selbst als »Molkh« bezeichnet. - Heute wird das Wort Moloch im Sinne einer grausamen Macht, die immer neue Opfer fordert und alles zu verschlingen droht, gebraucht.Molochder, -s/-e, Dornteufel, Moloch họrridus, bis 20 cm lange Agame in Wüsten und Halbwüsten Australiens; Ameisen- und Termitenfresser. Der Körper ist stark abgeplattet, die gesamte Oberfläche ist von stacheligen Schuppendornen bedeckt, im Nacken sitzt ein dorniger Fettspeicherhöcker. Zwischen den Schuppen befinden sich feine Kanälchen, die Wasser aufnehmen und es zum Munde leiten können.* * *
Mo|loch [auch: 'mɔlɔx], der; -s, -e [nach der Bez. für ein Opfer, bes. Kinderopfer, bei den Puniern u. im A. T., griech. molóch, hebr. molęk, die als Name eines Gottes missdeutet wurde, seit dem 17. Jh. appellativisch gebraucht] (geh.): grausame Macht, die immer wieder neue Opfer fordert u. alles zu verschlingen droht: der M. Krieg; Gabler hatte die Tagebaue immer nur vom Zug aus gesehen, sie waren ihm als notwendige Übel erschienen, -e, die Felder und Dörfer fraßen (Loest, Pistole 243); Seit die Gesundheitsausgaben stärker steigen als das Bruttosozialprodukt, haben die Politiker allerdings die steuernde Kontrolle über einen M. verloren, den sie durch Integration ständig neuer Leistungen ursprünglich selbst immer dicker gefüttert haben (Woche 21. 12. 98, 22).
Universal-Lexikon. 2012.